Die mylife YpsoPump Insulinpumpe 

Eine etwas andere Perspektive – aus der Sicht eines Anwenders 

Als Pumpenträger teste ich regelmäßig neue technische Geräte. Dieses Mal hatte ich die Gelegenheit, einige Produkte der Firma Ypsomed auszuprobieren: die Insulinpumpe mylife YpsoPump, die mylife App und die mylife Software.
Mein erster Gedanke galt der Benutzung: Da ich zu den Menschen mit großen Fingern gehöre, stellte ich mir die Bedienung etwas problematisch vor. Diese Annahme bestätigte sich nicht, denn die Bedienung funktioniert sehr einfach, die Pumpe reagiert schnell und ist auch für Kinder und Jugendliche gut geeignet. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase erreicht man beim Scrollen das Gewünschte recht schnell. Durch die selbsterklärenden Icons findet sich der Anwender in der Menüführung und bei den Funktionen gut zurecht. Ein weiterer Vorteil der Icons: Die mylife YpsoPump sieht in allen Sprachen gleich aus, der Benutzer muss also nicht lesen, sondern nur einen „Blick“ auf die Symbole der Pumpe werfen und ist sofort im Bilde. Bei mir persönlich dauerte es zwei Tage, bis ich mich an die Bedienung und Menüführung gewöhnt hatte, auch die Symbole merkt man sich bei der täglichen Verwendung recht schnell.
Wie sieht die mylife YpsoPump aus? Die Pumpe ist klein, schwarz und angenehm anzugreifen, es gibt auch ein Kunstleder-Etui, das ich selbst benutze. Egal, wie sie getragen wird, es besteht die Möglichkeit, sie durch Drehen des Bildschirms um 180° optimal zu bedienen.

Merkmale und technische Details der mylife YpsoPump

Diese Pumpe verfügt über alle notwendigen Ausstattun-gen und Funktionen, wodurch die Menüstruktur sehr übersichtlich wird. Der Touchscreen ist brillant und kontrastreich, somit kann man die Daten auch bei grel-lem Licht gut lesen. Die Pumpe hat eine Größe von 7,8 cm x 4,6 cm x 1,6 cm und wiegt inklusive Batterie und gefüllter Patrone nur 83 Gramm. Der Bolusrechner wird über die mylife App zur Verfügung gestellt, der kleinste Bolusschritt beträgt 0,1 Einheiten. Die Reservoire haben eine Füllmenge von 160 Einheiten und sind selbst befüllbar. Es können die Novo-Rapid PumpCart oder die mylife-YpsoPump-Reservoire, die mit jedem Analoginsulin gefüllt werden können, verwendet werden. Die mylife YpsoPump ist IPX8 wasserdicht (1 m untertauchen bis zu 60 Minuten), und somit ist die Pumpe auch für das Schwimmen geeignet. Der Batteriedeckel muss alle 3 Monate gewechselt werde.

Auch die mylife YpsoPump verwendet einen Katheter mit eigenem Adapter, welcher über einen 360° drehbaren Anschluss verfügt. Das bedeutet, der Schlauch richtet sich dadurch immer selbst aus, und man muss beim Setzen des Katheters nicht auf die Schlauchausrichtung aufpassen. Durch das Drehen des Anschlusses verfügt der Katheter aufgrund meiner Erfahrung über eine Zugentlastung. Den mylife YpsoPump-Orbit-Katheter gibt es in 6 und 9 mm Teflon sowie 5,5 und 8,5 mm Stahl mit Schlauchlängen von 45, 60, 80 und 110 cm. Als Setzhilfe wird der mylife Orbit Inserter angeboten, mit dem auch schwer zugängliche Einstichstellen erreicht werden können. Die Anwendung des Inserters beim Einführen der Infusionssets erwies sich als einfach und angenehm. Die Nadeln sind in Stahl- und Soft-Ausführung erhältlich und nur wenig spürbar.

mylife App und mylife Software

Die mylife App für Android oder iPhone stellt die Ergänzung zur Pumpe dar und kann wie die Software über die mylife Cloud oder lokal betrieben werden. Die mylife YpsoPump wird über Bluetooth mit dem Handy verbunden, somit habe ich als Anwender alle wichtigen Werte im Blickfeld: die Basalrate, den letzten Bolus, das noch wirksame Insulin und den letzten Blutzuckerwert (falls ich ihn eingegeben habe). Die Daten meiner Pumpe kann ich mir nun im Tagebuch bequem ansehen. Die mylife App ermöglicht mir auch, mein Diabetestagebuch auf dem Handy zu führen. Aber sie bietet mir auch die Funk-tion des Bolusrechners an, der in Absprache mit meinem Diabetesteam individuell programmiert werden kann. Nach der Programmierung erhalte ich einen Bolusvorschlag bei Eingabe meiner Werte unter Berücksichtigung des aktiven Insulins. 

Im Frühling 2018 bringt Ypsomed das myli-fe-Unio-Neva-Blutzuckermessgerät mit Bluetooth auf den Markt, und dann werden die Messwerte auch automatisch in die App übertragen. Die mylife Software übernimmt mit Anbindung an die mylife Cloud die Daten der App. (Dadurch kann auch mein Diabetesteam auf meine Daten zugreifen.) Die Berichte kann ich dann im PDF- und Word-Format herunterladen. Dafür verwende ich einen Bluetooth-Adapter.